Ausgabe Nr. 41 ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏
|
|
Ludwig-Erhard-Preis in Bronze für Klinik Höhenried
Bei der diesjährigen Verleihung waren viele Organisationen aus dem Gesundheitswesen erfolgreich.
| |
Insgesamt acht Organisationen hat die Initiative Ludwig- Erhard-Preis e.V. (ILEP) für ihre ganzheitlichen Managementleistungen ausgezeichnet. Die Klinik Höhenried errang eine der begehrten Bronze-Trophäen. Thomas Kraus, Vorsitzender der Initiative Ludwig-Erhard-Preis, hob die besondere Leistung der diesjährigen Bewerber hervor, sich selbst in der herausfordernden Pandemie-Situation der Bewertung durch die Teams des Ludwig- Erhard- Preises zu stellen. Die diesjährigen Platzierten haben gezeigt, dass die Umsetzung des Excellence-Ansatzes der EFQM die Resilienz und die Agilität der Organisationen verbessert. In der schwierigen Zeit konnten sie zeigen, dass in jeder Problemstellung auch die Chance zum Lernen und Adaptieren liegt. Erfreulich sei die zunehmend stärkere Durchdringung des Gesundheitswesens, die sich inzwischen auch auf Preisträgerniveau zeige. Dr. Wolfgang Schirmer stellte als Vorsitzender der Jury fest, dass die Reife der umgesetzten Nachhaltigkeitskonzepte mit jedem Jahr höher wird. „Wir haben uns in der Jury gefreut, wie viele unserer Platzierten und Preisträger dieses Thema bereits auf einem herausragenden Niveau umgesetzt haben“. Zweck der Initiative Ludwig- Erhard- Preis e.V. ist die Verbreitung des Excellence-Gedankens in Deutschland. Die Initiative kooperiert mit „Deutschland – Land der Ideen“, der gemeinsamen Standortinitiative von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft, um Spitzenleistungen in Deutschland sichtbar zu machen.
|
|
|
|
|
|
v.l.n.r.: Daniel Tison, Monika Grashäuser, Andrea Uhly, Jürgen Prochaska, Monique Böhm, Dirk Bernsee, Dörte Steenbeck, Irena Hodey
|
|
|
|
|
Der kleine Unterschied
Für das Magazin „Herz unter Druck: Ursachen, Diagnose und Therapie des Bluthochdrucks” anlässlich der Herzwochen 2021 im November, schrieb Dr. Christa Bongarth, Chefärztin der Kardiologie, einen Beitrag über die Notwendigkeit der Gendermedizin. Hier eine kurze Zusammenfassung:
|
|
|
|
|
|
|
Um Männer und Frauen gleich gut zu behandeln, muss man ihre Ungleichheit verstehen, sagt Vera Regitz-Zagrosek, die erste und bisher einzige Professorin für frauenspezifische Gesundheitsforschung. Herz-Kreislauferkrankungen sind mit 35 Prozent die Haupttodesursache bei Frauen, werden aber immer noch im Vergleich zu den Männern zu wenig diagnostiziert und nicht effektiv genug behandelt. Was unter anderem daran liegt, dass sie viel zu selten an Studien teilnehmen. So erschienen 2017 die amerikanischen Leitlinien zur Behandlung von Bluthochdruck, die u.a. auf einer Studie basieren, an der nur 30 Prozent Frauen beteiligt waren. Tatsächlich finden sie als „spezielle Patientengruppe“ Erwähnung, was reichlich befremdlich anmutet, zumal im höheren Lebensalter weit mehr Frauen als Männer von Bluthochdruck betroffen sind. Doch auch wenn sie sich ärztlich behandeln lassen, werden Frauen oft schlechter eingestellt und bekommen nicht die in den Leitlinien empfohlenen Medikamente. Damit erhöht sich für sie die Gefahr, etwa einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine andere Herz-Kreislauferkrankung zu erleiden. Auch in der Schwangerschaft bedeutet Bluthochdruck ein Risiko. Ab einem oberen (systolischen) Blutdruckwert von 140 mmHg und einem unteren (diastolischen) Wert von 90 mmHg steigen die Gefahren einer vorzeitigen Ablösung der Plazenta, eines Schlaganfalls oder Organversagens sowie einer Schädigung des Kindes. Schwangere Frauen mit Bluthochdruck müssen deshalb besonders engmaschig ärztlich betreut werden. Auch die Pille kann den Blutdruck erhöhen, insbesondere bei Frauen, die rauchen und/oder übergewichtig sind. Besteht der Bluthochdruck bereits, sollten Frauen gänzlich auf die Pille verzichten und andere Verhütungsmethoden wählen. Da in den Wechseljahren der Östrogenspiegel sinkt und der Anteil männlicher Hormone zunimmt, lagern viele Frauen mehr Bauchfett ein. In diesem bilden sich wiederum Hormone, die den Appetit anregen und schneller zu Übergewicht führen. So steigt bei Frauen nach der Menopause ebenfalls das Risiko, einen Bluthochdruck zu entwickeln. Um diesem vorzubeugen, sollten Frauen auf einen gesunden Lebensstil achten, mit ausreichend Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und auf Rauchen und Alkohol möglichst ganz verzichten. Auch eine Hormonersatztherapie kann, nach eingehender Untersuchung, sinnvoll sein. Um die Volkskrankheit Bluthochdruck noch besser zu verstehen und Frauen noch besser zu behandeln, sind weitere klinische Forschungen nötig, die Frauen im gleichen Umfang berücksichtigen wie Männer, so das Fazit von Dr. Christa Bongarth.
Weitere Informationen: > zur Pressemittleiung > Online-Seminar auf Youtube ansehen
|
|
|
|
|
|
WM-Titel sowie Silber und Bronze für Paraolympionikin Angelika Dreock-Käser
Großartige Erfolge im Paracycling errang die Therapeutin in der Kardiologie, Angelika Dreock-Käser.
|
| Als Europameisterin im Zeitfahren war sie nach Portugal zur WM angereist und holte sich dort prompt auch den WM- Titel. Einen weiteren Traum erfüllte sie sich im Anschluss bei den Paralympics in Tokio: Im Einzelzeitfahren über 16 km gewann sie auf der ehemaligen Formel 1-Strecke am Fuße des Fuji Bronze im Paracycling mit einer Zeit von 33:53, ganz knapp nach Ihrer Teamkollegin Jana Majunke (Germany, 33:06) und Mitstreiterin Carol Cooke (Australien, 33:38). Zwei Tage später konnte sie ihre Leistung noch einmal steigern und holte Silber im Straßenrennen über 26,4 km in einer Zeit von 1:03:38. Die Medaillen widmete sie ihrem kürzlich verstorbenen Mann, „er war in meinem Herzen dabei“, so Angelika Dreock-Käser.
Die Klinik gratuliert mit Stolz Angelika Dreock-Käser zu diesen tollen Leistungen und wünscht ihr weiterhin sportliche und persönliche Erfolge. |
|
|
|
|
|
Zu Hause trainieren per App, ein Artikel von Felix Magin, Pressesprecher der DRV-Bayern-Süd
Centrum für Prävention der Klinik Höhenried führt Gesundheitsvorsorge ins digitale Zeitalter.
v.l.n.r.: Angelica Schieder, Gerhard Witthöft, Prof. Dr. Heiner Vogel, Marion Kiem,Amita Maskey, Robert Zucker, Madeline Richter, Dr. Stefan Winter, Katharina Eder und Oliver Stephan
| |
Wer kennt das nicht? Im stressigen Arbeitsalltag kommen Bewegung und gesunde Ernährung zu kurz und langsam schleichen sich erste gesundheitliche Beschwerden ein. Deshalb bietet die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd in der Klinik Höhenried in Bernried seit vielen Jahren RV-fit an, ein Präventionsprogramm, das Beschäftigte bei ersten Anzeichen einer Beeinträchtigung kostenlos in Anspruch nehmen können. Gemeinsam mit der Universität Würzburg will das Centrum für Prävention (CeP),RV-fit nun ins digitale Zeitalter führen. RV-fit ist ein gut neunmonatiges Gesundheitsprogramm mit den Schwerpunkten Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung. Es besteht aus vier Teilen: Am Beginn steht ein sechstägiger stationärer Aufenthalt im CeP zur Bestandsaufnahme, Schulung, Training und Entwicklung eines Trainingsplans; in der dreimonatigen Trainingsphase sollen die Teilnehmer zu Hause angeleitet trainieren; es folgt die sechsmonatige Eigenaktivität zur Integration des Gelernten in den Alltag; abschließend wird mit drei Auffrischungstagen im CeP Bilanz gezogen. Die Trainingsphase ist für die Teilnehmer nun per App möglich. Die Vorteile: Sie können trainieren wo und wann sie möchten, sich via App mit Therapeuten und Mitgliedern der eigenen Trainingsgruppe austauschen, ihr Training dokumentieren und Informationen durch die Therapeuten, zum Beispiel per Video erhalten. Die App übermittelt sogenannte Biovitaldaten der Teilnehmer, so dass die Therapeuten den Trainingsfortschritt überprüfen und darauf reagieren können. |
|
|
|
|
|
|
|
Zur Einführung und langfristigen Nutzung der App gibt es nun das Kooperationsprojekt „CeP-online“ mit der Universität Würzburg. Ziele des Projektes sind, das Präventionsprogramm sowie die App auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen, sie zu optimieren und auf die Lebenswelten der berufstätigen Teilnehmer zuzuschneiden. So soll das webgestützte Training verbessert und langfristig die Zahl der Teilnehmer gesteigert werden. Das Forschungsprojekt läuft bereits seit Juni; der offizielle Startschuss erfolgte bei einem Treffen aller Beteiligten im Centrum für Prävention. Detaillierte Informationen zum Präventionsangebot der DRV Bayern Süd im Centrum für Prävention der Klinik Höhenried gibt es im Internet unter www.cep-hoehenried.de
|
|
|
|
|
|
Gesund bis zur Rente - Radio-Reportage auf Bayern 2 über RV-fit
BR-Reporter Nikolaus Nützel hat das Programm mitgemacht und berichtet in einer 24-minütigen Radioreportage über RV-fit im CeP.
| |
Rund 40 Millionen Arbeitnehmer haben Anspruch, an einem Präventionsprogramm teilzunehmen, um ihre Gesundheit bis zur Rente zu erhalten bzw. zu verbessern. Eigentlich. Denn noch immer wissen viel zu wenige davon, beklagt CeP-Geschäftsführer Robert Zucker die Situation. Vielleicht werden es demnächst mehr, denn die Bilanz der Radio Reportage von BR2 –Reporter Nikolaus Nützel ist überaus positiv. Sieben Frauen und drei Männer hat er bei ihrem RV-fit Programm im CeP begleitet und zu ihrer Motivation, ihren Erwartungen bzw. Erfahrungen befragt. Die Gründe, sich für das Programm zu entscheiden, waren ganz unterschiedlich. Rücken- oder Schlafprobleme wurden genannt, ebenso Bluthochdruck und Übergewicht. Einig war man sich in dem Wunsch, wieder etwas für sich tun. Die Initialphase, der stationäre Aufenthalt in Bernried, kam bei allen gut an. Nicht nur der gründliche Check-up sei aufschlussreich, fanden die TeilnehmerInnen, auch die Vorträge stießen auf reges Interesse. So hob eine Teilnehmerin hervor, dass sie von der Ernährungsberaterin Dinge erfahren hat, die sie so noch nicht gehört hat. Etwa, dass dunkles Brot nicht automatisch ‘Vollkorn“ und damit „gesund“ bedeutet, sondern vielmehr oft eine extra Dosis Zucker für die dunkle Farbe verantwortlich sei. Nach dem Aufenthalt im CeP waren alle gespannt, wie sie sich in der dreimonatigen Trainings- und der sechsmonatigen Eigeninitiativphase halten würden und entsprechend neugierig auf die Ergebnisse. Die gab es im Anschluss an die neun Monate im sogenannten Refresher, wiederum im CeP. Die Bilanz fiel durchweg positiv aus: Mehr Bewegung, gesünderes Essen, purzelnde Kilos und einen insgesamt bewussteren Umgang mit sich selbst konnten die TeilnehmerInnen feststellen. „Genau das ist unser Ziel“, betont Geschäftsführer Robert Zucker, niemand solle sich zu etwas genötigt fühlen, sondern sich in dem breitgefächerten Programm das heraussuchen, was Freude macht. Denn nur das lässt sich dauerhaft durchhalten. So hätte ein Teilnehmer einmal erzählt, er habe sich nicht vorstellen können, dass ihm Nordic Walking Spaß machen könne. Doch jetzt gehe er regelmäßig zusammen mit seiner Frau. Und seither liefe es auch in der Liebe wieder besser. Klicken Sie hier, um den BR-Prodcast anzuhören >>
|
|
|
|
|
|
Ausgebuchte Fortbildungen bei Reinhard Weber
Die Erfahrungen aus dem Corona-Jahr 2020 ließen es ratsam erscheinen, in puncto Fortbildungen für 2021 lediglich 2 Kurse des leitenden Psychologen, Reinhard Weber, anzubieten.
|
|
Auch für das Fortbildungsteam war 2021 ein turbulentes Jahr, geprägt vor allem von der Pandemie. Entscheidungen mussten tagesaktuell getroffen, Raumbelegungen angepasst, mit Referenten korrespondiert und teilweise auch Fortbildungen aufgrund des Corona-Geschehens abgesagt werden. Gerade Letzteres ist den Verantwortlichen nicht leichtgefallen. So entschied man sich, das Angebot auf zwei Kurse des leitenden Psychologen, Reinhard Weber, der für seine humorvolle Vortragsweise überaus geschätzt ist, zu beschränken. Da diese Seminare erfahrungsgemäß sofort ausgebucht sind, gab es jeweils zwei Termine. Die Krise und ihre Bewältigung Krisen sind Übergangsphasen – Übergangsphasen sind Krisen. Im Grunde sind im Leben nicht die Veränderungen überraschend, eher ist es überraschend, dass wir so viel Gleiches/Gleichartiges erleben und uns sozusagen jeden Morgen im Spiegel als unverändert wahrnehmen. Daher ist der gute Umgang mit Veränderungen immer auch Krisenbewältigung. Welche Krisen haben wir alle schon gut bewältigt? Wie kann man sich auf Veränderungen einstellen und vorbereiten? Wie kann man Veränderungen und Krisen zur persönlichen Entwicklung und Bereicherung nutzen? Diesen Themen konnten die TeilnehmerInnen in dem Seminar nachgehen und dazu Anregungen und Ideen sammeln und austauschen. Deeskalationstraining –Umgang mit Patienten, wenn die Wogen hochgehen Es kommt nicht so selten vor, dass Patienten sich direkt oder indirekt beschweren, Unzufriedenheit äußern, sich nicht ausreichend beachtet oder gut genug behandelt fühlen. Sie benennen diese Dinge manchmal am richtigen Ort, oft genug aber auch bei jemand anderem, der dafür gar nicht zuständig ist. Der Ton der Äußerung ist manchmal offen, manchmal verdeckt aggressiv. In diesen Fällen kommt es zwischen den Betroffenen leicht zu einer Eskalation mit gegenseitigen Beschuldigungen oder Abwertungen. Aggression schaukelt sich auf oder wird durch Ignorieren – scheinbar – gelöst, tritt dann aber an anderer Stelle wieder zutage. In den Seminaren wurden Beispielfälle behandelt, um daran mögliche Umgangsweisen zu erarbeiten, die keine unnötige Eskalation entstehen lassen, sondern konstruktive Möglichkeiten aufweisen. Tipps und Tricks für den Alltag aber auch eine klare Positionsbestimmung der eigenen Rolle wurden erörtert. Darüber hinaus gab es 3 Inhouseschulungen: Christine Hamilton stellte das PEP-Programm zur lokalen Stabilität der Gelenke vor, an dem insgesamt 12 Therapeutinnen und Therapeuten teilgenommen haben. Es gab die Inhouseschulung „Medical Nordic-Walking“ mit 8 TeilnehmerInnen, Referent war Frank Neuroth. Das Thema Feldenkrais mit Sebastian Mayer war im CEP mit 18 TeilnehmerInnen gut besucht. |
|
|
|
|
|
Hauswirtschaftsleitung und Pastell-Künstlerin
Mit viel Engagement leitet Monika Grashäuser die Hauswirtschaftsabteilung in Höhenried. Privat hat sie noch eine weitere Leidenschaft: die Pastellmalerei.
„Am See“ von Monika Grashäuser (Foto: Nila Thiel)
| |
Regelmäßig nach Dienstschluss zieht es Monika Grashäuser zu ihren Malsachen in ihr Atelier. Weil sie als Kind sehr lebhaft gewesen sei, gaben ihr die Eltern Pastellkreiden, um sie zu beschäftigen, erzählt sie. Ein Glücksfall für die kleine Monika. Denn fortan wurde das Malen zu ihrer Passion. Aufgewachsen in einer Landwirtschaft, begeistert sie sich seit jeher für die Natur mit ihrer Fülle an Farben und Formen, die sie ausdrucksstark aufs Papier bringt. Später studiert Monika Grashäuser Kunst, macht aber auch eine Ausbildung zur Hotelbetriebswirtin, um finanziell abgesichert zu sein. Längst sind ihre Bilder auf Ausstellungen im gesamten Fünf-Seen-Land zu sehen, „eines habe ich sogar nach New Mexiko verkauft“ erzählt sie. Im Oktober waren Ihre Werke in der Ausstellung „Bernrieder Kunstspaziergang“ im Buchheim Museum zu bewundern, dort hat sie von 10 ausgestellten Bildern 5 Stück verkauft. Der „Bernrieder Kunstspaziergang“ ist auch im Ortskern sichtbar, er verwandelt das ganze Dorf in eine Galerie. Es wurden 45 Wandtransparente und 13 Skulpturen auf dem Weg vom Bahnhofsgebäude bis zum Buchheim Museum platziert.
Bei einem (Kunst-) Spaziergang durch Bernried kann man diese bis Ende November betrachten. Die Bilder wurden auf große Banner projiziert, ein riesiges Landschaftsbild von Monika Grashäuser schmückt die Fassade des historischen Bahnhofsgebäudes. |
|
|
|
|
|
„Marnbach“ von Monika Grashäuser
|
|
|
|
|
Kunst in der Klinik Höhenried
Kreativer Selbstausdruck und Kunsttherapie – Malen schafft Ideen für Lösungen, ein Artikel von Diana Jallerat, Leiterin der Kunsttherapie
| |
Gerade in unübersichtlichen und stressenden Zeiten - wie persönliche Belastungssituationen oder auch eine gesellschaftliche Krise, wie wir sie jetzt seit Februar 2020 erleben - können künstlerische Betätigung und kreativer Selbstausdruck bei der Bewältigung von Anspannung und der Förderung von Widerstandskraft hilfreiche persönliche Unterstützung sein. Aber nicht nur zur Krisenbewältigung, sondern auch im Sinne der Gesundheitsförderung trägt neben vielen anderen Tätigkeiten (seien sie sportlicher, intellektueller oder handwerklicher Natur) das freie bildnerische Gestalten zur Förderung der leib-seelischen Gesundheit bei. Mittlerweile zeigen zahlreiche Studien aus unterschiedlichen Fachbereichen, dass bildnerisches Gestalten positive Einflüsse auf die Menschen hat. So führt künstlerische Betätigung zur Reduktion des Stresshormons Cortisol. Gestalten in Anwesenheit einer kunsttherapeutischen Fachkraft, die Anregung und handwerkliche Hilfestellung gibt, wirkt sich positiver auf das Erleben von Entspannung und Selbstwirksamkeit aus, als wenn man alleine vor sich hinmalt. Ebenso kann gezieltes künstlerisch-malerisches Training sogar positive Effekte und Verbesserungen für und von Gedächtnisleistungen bei älteren Menschen haben (Schindler et al. 2015; Pike et.al., 2013). Auch Formenzeichnen kann sich positiv auf das kreative Denken und Handeln und dessen Transfer in andere Bereiche auswirken. |
|
|
|
|
|
|
Collage Ideen für die nahe Zukunft
|
Die amerikanische Kunsttherapeutin und Forscherin Dr. Kaimal (2016) fand heraus, dass sich bereits nach 45 Minuten freiem Gestalten mit den Materialien Modelliermasse, Malerei, Zeichnung und Collage der Cortisol-Spiegel bei 75% der Studienteilnehmer gesenkt hatte. Dieser wurde sowohl vor der künstlerischen als auch nach der künstlerischen Aktivität gemessen. Ohne dass die Teilnehmer*innen das Ergebnis der Cortisol-Messung kannten, berichteten die Proband*innen in einem Fragebogen zum Erleben des künstlerischen Gestaltens, dass sie sich subjektiv entspannter fühlten. Genau bei diesen Proband*innen war auch das Cortisol nach der künstlerischen Aktivität gesenkt. In einer anderen Studie von Dr. Kaimal (2017) wurde aufgezeigt, dass das Ausmalen von sogenannten Malbüchern für Erwachsene, wie Mandala-Bücher oder Ähnliches, sich positiv auf die Absenkung von Distress auswirkt. Das freie Gestalten im Vergleich mit der Anwesenheit einer Kunsttherapeutin fördere darüber hinaus bei den Proband*innen das wachsende Erleben von Selbstwirksamkeit, Lösungsideen und Anregung der Kreativität für die Lösung neuer gestalterischer Aufgaben. Ein anderes Forscherteam (Slepian und Ambady, 2012), das sich mit der Erforschung von Zusammenhängen zwischen Körperbewegungen und deren mentaler Repräsentation beschäftigte, also dem Zusammenwirken von leib-seelischen Prozessen, ging der Hypothese nach, ob sich fließendes, kreatives Denken durch fließende, harmonisierte Körperbewegungen fördern und beeinflussen lässt. In ihrer Studie konnten sie dieses bestätigt finden. In ihrer Forschung nahmen sie an, dass durch gezielte, in diesem Fall zeichnerische (Bewegungs-) Abläufe, die mentale Kreativität auf unterschiedlichen Ebenen positiv beeinflusst werden kann. Dafür unterteilten die Forscher kognitive Prozesse in unterschiedliche Kategorien wie z.B. kreative Ideen generieren, kognitive Flexibilität und in die Fähigkeit zum Denken „um die Ecke“, d.h. die Kompetenz, auch außerhalb von herkömmlichen Kategorien Sinnzusammenhänge herstellen zu können. Proband*innen, die fließende runde Zeichenbewegungen vollzogen hatten, produzierten mehr kreative Ideen in allen drei Kategorien als die Vergleichsgruppe, die kantige und eckige Zeichenbewegungen gemacht hatten. In der Kunsttherapie, wie sie in Höhenried als fester Therapiebaustein in der Psychosomatik angeboten wird, erfahren die Menschen durch gezielte methodische Zugänge sowie auch im freien Gestalten oft ganz neue Perspektiven in Bezug auf das, was sie innerlich bewegt und welche Möglichkeiten der Veränderung sie entwickeln können. Sowohl über den Gestaltungsprozess als auch in den sich anschließenden gemeinsamen Gesprächen und Bildbetrachtungen lassen sich Bezüge zur eigenen Persönlichkeit wiederfinden, individuelle Stärken entdecken und Ideen für neue Perspektiven und Lösungsstrategien entwickeln. Dabei ist ein wichtiger Aspekt, die Erfahrungen des Gestaltungsprozesses mit Alltagssituationen in Verbindung zu sehen, was für den einen oder anderen zu Aha-Erlebnissen und weiterreichenden Einsichten führen kann. Erste Veränderungsprozesse können auf der gestalterischen Ebene visualisiert und reflektiert werden.
|
|
|
|
|
|
Neue Paramente in unserer Klinikkapelle
Als Mitte der 60er Jahre die Klinik Höhenried gebaut wurde, errichtete man gleichzeitig auch die Klinikkapelle. So stammen auch die künstlerisch gestalteten Behänge am Altar und am Ambo (Lesepult), die sogenannten Paramente, noch aus dieser Zeit. Bereits seit mehreren Jahren reifte im Team der Klinikseelsorge die Idee, diese Paramente zu erneuern.
|
Ursula Perkounigg konnte sich selbst am Webstuhl ein Bild von der Arbeit machen
|
Ende Juni war es schließlich soweit: Mit einer feierlichen Segnungsandacht wurden die beiden neuen Paramente an Altar und Ambo eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Entstanden sind die beiden Exemplare in Handarbeit aus hochwertigen Garnen, gewebt von Lilly Grimm-Seidinger aus der Nähe von Wasserburg am Inn, nach den Entwürfen der Designerin Doris Grimm. Die neuen Paramente greifen sowohl die liturgischen Farben des Kirchenjahres als auch die Farben des großen Glas-Mosaiks in der Kapelle auf, ohne mit ihnen in Konkurrenz zu treten, so dass nun ein harmonisches Gesamtbild entstanden ist. Der vom Zentrum des Kreuzes ausgehende und sich farblich entwickelnde Kreis symbolisiert die Ewigkeit und Grenzenlosigkeit von Gottes Liebe. Auch die aufgehende Ostersonne lässt sich darin erkennen, die neues Leben verheißt.
Über das christliche Symbol des Kreuzes hinaus können sich Menschen mit unterschiedlichen religiösen Einstellungen angesprochen fühlen. Die Kapelle wird schon immer genutzt, um Ruhe, Trost und Geborgenheit zu suchen und sich von den Bildern und Symbolen ansprechen zu lassen. Wir laden auch Sie herzlich ein, sich selbst ein Bild von der veränderten Raumgestaltung zu machen. Die Kapelle ist immer für Sie geöffnet. Das Team der Klinikseelsorge bedankt sich herzlich für die gute Zusammenarbeit, besonders bei Geschäftsführer Robert Zucker für die finanzielle Unterstützung und dem technischen Leiter Michael Saal für die Aufhängung der Paramente.
Ursula Perkounigg und Susanne Räbiger |
|
|
|
|
|
Noch bis Ende November 2021 ist eine bebilderte Dokumentation der Herstellung in der Kapelle zu sehen
|
|
|
|
|
Erfolgreiche Corona-Impfaktion
Stagnierende Impfzahlen bei stetig steigenden Inzidenzen sind schon länger ein Problem.
|
|
Um diesem entgegenzuwirken, organsierte Dr. Christa Bongarth, Chefärztin der Kardiologie, gemeinsam mit dem Impfzentrum Peißenberg Impf-Termine in Höhenried, auch für Externe.
An mehreren Terminen konnten sich MitarbeiterInnnen der Klinik Höhenried, ihre Angehörigen, PatientInnen und BewohnerInnen von Bernried impfen lassen, nach Wunsch mit den Impfstoffen von BioNTech, Moderna oder Johnson & Johnson. |
|
|
|
|